Unter Gesundheit wird bewertet, wie sich zu hohe Werte langfristig gesundheitlich auswirken, also zu erhöhter Sterblichkeit führen. In einigen Fällen ist das erhöhtes Krebsriskio (z.B. bei Feinstaub), bei anderen eine langfristige Zerstörung von Organen (z.B. bei Kohlenmonoxid, Ozon). In Extremfällen gibt es auch kurzfristige Bedrohungen, wie z.B. Erstickung (Sauerstoff) oder Vergiftung (z.B. Ozon).
Unter Leistungsfähigkeit wird bewertet, was unmittelbar müde, unkonzentriert, träge und schlapp macht. In der Fachliteratur sind das Studien zu "Office Performance" sowie zu sportlichen Aktivitäten. Die Wertung ist hier unterschiedlich zu Gesundheit, weil z.B. eine erhöhte Kohlendioxid-Konzentration recht schnell ermüdet, aber bei weitem noch keinerlei gesundheitliche Bedrohung darstellt. Umgekehrt wirkt sich Feinstaub erst in recht hohen Konzentrationen unmittelbar auf das Befinden aus, ist aber bereits in geringen Konzentrationen langfristig schädlich.
Luftfeuchtigkeit ist hier nicht ganz einfach zu bewerten. Geringe Werte führen hier zu erhöhter Ansteckungsgefahr mit Viren und Bakterien sowie zu Hautreizungen, sind also unmittelbar gesundheitlich ungünstig. Hohe Werte sind hingegen zwar nicht direkt gesundheitlich bedenklich, aber da der air-Q im Innenraum eingesetzt wird, ist hier vor allem das Schimmelbildungsrisiko relevant. Wenn sich Schimmel versteckt bildet, ist das sehr schädlich. Im Sommer ist das ein geringeres Problem als Im Winter. Wir werden später Außendaten mit einbeziehen, um das Risiko spezifischer zu ermitteln, können also erstmal nur die durchschnittliche Bedrohung bewerten. Auf die Leistungsfähigkeit wirkt eine geringe Luftfeuchtigkeit aufgrund der Reizung der Atemwege ein, sowie der schnellen Ermüdung der Augen. Hohe Luftfeuchtigkeit wirkt sich aber nur mäßig aus - wahrscheinlich einfach, weil das Schwitzen erschwert wird.
Bei der Darstellung der Bewertung der Werte sind wir noch nicht am Optimum. Ursprünglich hatten wir für jeden Wert eine eigene Grün-bis-Rot-Skala, die die aktuelle Bewertungslage anzeigt. Nach vielen Diskussion zur User Experience sind wird davon aber abgekommen. Wir müssen hier den Spagat schaffen, zwischen den technisch/naturwissenschaftlich interessierten Menschen, welche möglichst tief einsteigen wollen, und Nutzern, die wir nicht mit den ganzen Informationen erschlagen wollen. Daher auch die Hierarchie mit der Gesamtzusammenfassung auf oberster Ebene und dem immer tiefer möglichen Einstieg. Ich denke, wir werden hier im Laufe des Jahres noch viel optimieren können, wenn wir viele Nutzermeldungen sammeln. Die Hoffnung ist, dann auch alle Wünsche unter einen Hut bringen zu können.